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Abgeordnete MMag. Dr. Agnes Totter, BEd (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher vor den Bildschirmen! Frau Kollegin Künsberg Sarre hat gemeint, dass die ÖVP in der Bildungspolitik Gas gibt und gleichzeitig die Handbremse anzieht. Das würde ja heißen, dass wir driften, und Sie wissen, was beim Driften passiert: Man hinterlässt Spuren. Das heißt: Wir machen nachhaltige Bildungspolitik. (Beifall und Jubelruf bei der ÖVP. – Heiterkeit der Rednerin.)
Meine Damen und Herren! Trotz der Herausforderungen zur Bewältigung der Pandemie wurden im Bildungsbereich in den letzten Jahren zahlreiche Reformen umgesetzt. Die Einführung der administrativen Assistenz an unseren Pflichtschulen – das hat der Herr Minister bereits erwähnt – war ein echt großer Meilenstein. Erstmals werden die Schulleitungen und Lehrkräfte im Bereich der Schulverwaltung vor Ort auch an den Pflichtschulen unterstützt. So ist es richtig, dass nach erfolgter Aufstockung nun 700 Assistenzstellen zur Unterstützung der Pflichtschulen zur Verfügung stehen. Aus der Praxis und durch viele Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen weiß ich, wie wichtig und notwendig dieser Schritt war.
Ein ebenso wichtiger Schritt war die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten. Kombiniert mit den vielen Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung an den pädagogischen Hochschulen erfolgten auch da eine wesentliche Erleichterung der Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen sowie ein echter Sprung nicht in die Zukunft, sondern endlich in die Gegenwart. (Beifall bei der ÖVP.)
Nun aber folgen mit dem vorliegenden Gesetzespaket weitere wesentliche Schritte. Das vorliegende Paket ermöglicht es den Schulen, durch schulautonome Wahlpflichtgegenstände beziehungsweise alternative Pflichtgegenstände vorhandene Ressourcen besser zu nützen. Durch die Novellierung dieser Bestimmung soll künftig mehr als nur ein alternativer Pflichtgegenstand gewählt werden können, dadurch wird eine möglichst hohe Flexibilität für die Organisation des Unterrichts vor Ort auf gesetzlicher Ebene ermöglicht. Die Schülerinnen und Schüler können in Zukunft noch besser ihre eigenen Kompetenzen vertiefen, ihren eigenen Interessen nachgehen, und so können Begabungen und Talente optimal gefördert werden.
Meine Damen und Herren! Schulautonomie halte ich insgesamt für äußerst wichtig. Unsere gut qualifizierten und kompetenten Pädagoginnen und Pädagogen an den einzelnen Schulstandorten sind diejenigen, die am besten wissen, welche Bedürfnisse ihre Schülerinnen und Schüler haben. Sie sind die wahren Expertinnen und Experten, und wir können durchaus darauf vertrauen, davon bin ich überzeugt, dass sie die richtigen Entscheidungen für ihre Schulen und damit für unsere Kinder treffen.
Wir als Volkspartei stehen für die Wahlfreiheit, daher freut es mich natürlich ganz besonders, dass wir heute auch die schulautonome Entscheidung über die Führung der semestrierten oder ganzjährigen Oberstufe beschließen. Damit gibt es keine erzwungene Semestrierung mehr, wir garantieren mehr Autonomie und entwickeln unser Schulsystem konsequent weiter. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Zwischenruf der Abg. Kucharowits.)
Jetzt aber geht es in das große Finale dieses Schuljahres. Es stehen viele Prüfungen an. Dafür wünsche ich allen Schülerinnen und Schülern viel Erfolg. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
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